23 Jul Böckermann/Flüggen gewinnen 4-Sterne-Turnier in Polen
In einem nicht immer hochklassigen Endspiel gegen die Amerikaner Doherty/Hyden behielten die Wahl-Hamburger die Nerven und entschieden das Finale letztlich mit 2:1 (15:21, 21:18, 15:11) für sich.
Unruhiger Beginn
Über die Qualifikation hatten sie sich nach beeindruckenden Siegen u.a. gegen die Weltranglisten-Ersten Dalhausser/Lucena bis ins Finale gekämpft: Markus Böckermann und Lars Flüggen standen in ihrem ersten gemeinsamen großem Finale auf internationaler Bühne. Dass dem 2015 neuformierten Duo etwas die Nerven flattern könnten, wäre also verständlich. Vor allem im ersten Satz hätte man diesen Eindruck haben können: Nach einem ausgeglichenen Beginn häuften sich Mitte des Satzes die Fehler auf Seiten der Deutschen. Die an Position 13 gesetzten Amerikaner fanden dagegen immer mehr Zugriff auf das Spiel und wussten ihre geballte Erfahrung (Alter: 33 bzw. 44 Jahre) zu nutzen. Dabei setzten sie vor allem ihren Aufschlag effektiv ein, mit dem Böckermann/Flüggen immer wieder zu kämpfen hatten: „Die Amerikaner hatten im ersten Satz einen sehr guten Service. In der Satzpause haben wir uns dann gesagt, dass wir ruhiger agieren und uns auf die Basics fokussieren wollen“, so Böckermann.
Lust auf mehr
Das gelang den beiden Deutschen in der Folge immer besser. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, Böckermann/Flüggen ließen sich auch nicht von einem Wechsel in der Aufschlagtaktik der US-Amerikaner beirren. Mit einem Fehler des routinierten Hyden beim zweiten Satzball stand fest, dass es in den Tiebreak gehen würde. Hier zeigte das deutsche Duo das Potential, das in dem von Verletzungssorgen geplagten Team steckt, und holte sich letztlich verdient den Titel. Nach dem Match war die Freude groß: „Das ist unser größter Sieg! Ich hoffe, da kommen noch mehr, das macht großen Spaß!“, jubelte Lars Flüggen.
Pünktlich zur anstehenden Weltmeisterschaft scheint die Formkurve der Olympioniken nach einer bisher eher enttäuschend verlaufenen Saison wieder nach oben zu zeigen. In Wien warten allerdings schon in der Gruppenphase Hochkaräter: Dort treffen sie auf die Letten Smedins/Smailovs, Jefferson/Cherif aus Katar sowie auf die Kolumbianer Charly/Golindano. Flüggen zeigte sich trotzdem optimistisch: „Mit so einem Ergebnis im Rücken lässt sich die WM natürlich anders angehen. Unsere Erwartung bleibt trotzdem gleich: Wir denken, wir können jeden schlagen“.