11 Jun Böckermann erfüllt sich Traum
Oldenburger und Partner Lars Flüggen lösen Olympia-Ticket
Nach dem Sieg gegen die direkten Rivalen Erdmann/Matysik konnten Böckermann/Flüggen ihr Glück kaum fassen. Der Weg nach Rio war von Verletzungen geprägt.
HAMBURG/OLDENBURG Als Lars Flüggen am Freitagmittag den letzten Ball gekonnt im Feld platzierte, brachen alle Dämme: Erst rannte er Markus Böckermann förmlich um, dann wälzte sich das Beachvolleyball-Duo glücklich im Sand des Hamburger Rothenbaums. Mit einem 21:17 und 21:18 gegen die direkten Rivalen Jonathan Erdmann/Kai Matysik (Berlin) und dem damit verbundenen Einzug in das Achtelfinale des Weltturniers an der Elbe erfüllten sich der in Oldenburg aufgewachsene Böckermann und sein Partner Flüggen den Traum von Olympia in Rio de Janeiro (5. bis 21. August].
„Ich kann das noch nicht glauben, mir sind fast die Tränen gekommen“, sagte Flüggen. „Ich weiß nicht, ob ich heulen oder schreien soll“, erklärte Blockspezialist Böckermann und sagte: „Wir sind die vergangenen zehn Monate durch die Hölle gegangen.“ Viele Verletzungen stoppten immer wieder den Weg zu Olympia, ließen die beiden zuschauen, während andere wertvolle Punkte sammelten. „Doch wir sind immer zurückgekommen“, sagte Flüggen. Später am Freitag erreichte das Duo auch das Viertelfinale, in dem es an diesem Sonnabend auf Krasilnikov/Semenov (Russland) trifft.
Die Spannung war am Freitag kaum zu überbieten. Mit einem Punktegleichstand im Olympia-Ranking waren Böckermann/Flüggen und Erdmann/Matysik in jenes Turnier gegangen, das letztmals Punkte für die Spiele in Rio bringt. Vor dem direkten Duell in der Zwischenrunde war klar: Wer gewinnt, ist an der Copacabana dabei.
Die Verlierer Erdmann/Matysik hingegen verpassten die direkte Qualifikation, weil die Mexikaner Virgen/Ontiveros am Freitagnachmittag ins Viertelfinale des Turniers in Hamburg einzogen und so auf den letzten Drücker im Olympia-Ranking an den Berlinern vorbeizogen.
Für Böckermann, der vor wenigen Tagen im NWZ -Gespräch verriet, dass „die Anspannung sehr hoch ist“, und dass das Duo „eineinhalb brutal anstrengende Jahre“ hinter sich habe, ist das Olympia-Ticket das Ziel seiner Träume. Mir drei Jahren zog der gebürtige Hamburger mit seinen Eltern nach Hundsmühlen (Kreis Oldenburg). Erst mit 14 Jahren begann der heute 30-Jährige beim Hundsmühler TV mit dem Volleyballspielen, später wechselte er zum Oldenburger TB. Seit 2005 spielt er auf nationalen und internationalen Turnieren.